der SadTember befindet sich in vollen Zügen und auch ich möchte meinen Betrag dazu leisten und zwar in Form eines Interviews mit Daniel Möller. Sein Buch heißt "Das Plagiat" und wird beim SadWolf Verlag neu verlegt. Zu Beginn des Interviews habe ich ein kleines Portrait für euch.
Name: Daniel Möller
Geb: 1981 in Frankfurt am Main
Bibliografie: * Die Träume die ich rief
* Das Plagiat ( neu verlegt im SadWolf Verlag)
Beruf: unterwegs im Maschienenbau
Ein Autor steckt ja nicht nur sein Herz in die
Geschichte, sondern auch in die Charaktere, wieviel von dir findet man in
deinen Charakteren wieder?
In
meinen bisherigen Büchern und Kurzgeschichten höre ich mich selbst noch sehr
stark raus. Das ist vielleicht nicht ungewöhnlich, da man selbst am besten
weiß, wie man gewisse Situation bestehen würde, aber ich arbeite bereits daran,
eigenständigere Charaktere zu entwickeln. Diesen werde ich nichtsdestotrotz
noch immer einen Teil von mir leihen. Im Grunde gefällt mir das sehr gut.
Wie sieht denn so deine Schreibroutine aus,
hast du bestimmte Rituale beim Schreiben?
Obwohl
ich mir vor 2 Jahren mal wieder einen Schreibtisch samt Desktop-PC gegönnt
habe, staubt das ganze doch eher ein. Nach wie vor sitze ich mit dem leichten
Netbook auf dem Sofa und verknote mit die Finger auf der Minitastatur. Der
letzte Roman ist komplett auf dem kleinen Ding entstanden!
Was
keinesfalls fehlen darf: Kaffee. Auch wenn der mir ständig kalt wird, ich
trinke ihn trotzdem.
Dein aktueller Roman der neu beim Sad Wolf
Verlag aufgelegt wird erscheint noch dieses Jahr. Worum geht es in dem Buch?
„DAS
PLAGIAT“ handelt vom Verlagsangestellten Christopher, der an einer eigenen
Schriftstellerkarriere gescheitert ist und sich seither um den Nachwuchs in der
Branche kümmert. Als ihm ein äußerst vielversprechendes Manuskript in die Hände
fällt, riecht er schon das große Los. Doch etwas geht nicht mit rechten Dingen
zu … als Zweifel an der Originalität aufkommen und der vermeintliche Verfasser
plötzlich spurlos verschwindet, steckt Christopher bereits knietief drin.
Hast du derzeit noch andere Schreibprojekte,
magst du uns etwas darüber verraten?
Als ich
meinen ersten Roman veröffentlichte, tat ich dies auch, um ihn abzuschließen,
da mich plötzlich eine Vielzahl an weiteren Ideen überrannten. Zwei davon
hatten es mir wirklich angetan, und vor kurzem ist es mir gelungen, diese
beiden miteinander zu kombinieren. Der Plot meines nächsten Romans steht also,
ebenso der zweifelhafte „Held“ der Geschichte. Er kommt durch Zufall einem
gewaltigen Komplott auf die Spur, sieht sich aber nicht in der Lage, allein
dagegen vorzugehen. In einem jungen Anwalt findet er unverhoffte Unterstützung,
und die hat er auch bitter nötig, wenn er seine Mutter und noch viele weitere
potenzielle Opfer retten will!
Du bewegst dich mit deinen Büchern in keinem
fest gelegten Genre, ist das Zufall oder war das schon immer so geplant?
Man mag
es als Zufall ansehen, auch aber ist es meine Überzeugung. Ich möchte
Geschichten schreiben, die zunächst mich selbst begeistern, und das kann
meinetwegen ein Thriller, Science-Fiction oder auch ein Liebesroman sein. Das
ist so vielfältig wie die Auswahl, die ich auch selbst lese.
Unweigerlich
entstehen dabei Genre-Mixe, die momentan noch etwas verpönt und nischenhaft
besetzt sind. Schnell wird man in eine Richtung abgestempelt, wo es heißt „Der
konnte sich nicht entscheiden“ oder „keine klare Linie“. Doch meine Intention
ist es, schlicht zu unterhalten und auch zu überraschen. Möglich, dass mich
Filme wie „Fight Club“ stark beeinflusst haben. Oder man denke mal an die Werke
von Tarantino …
Wie sieht dein Tag aus, wenn du mal nicht an
deinen Schreibprojekten arbeitest?
Da ich
kein Vollzeitautor bin, sondern einem gewöhnlichen Erwerb nachgehe, schreibe
ich zunächst nach Feierabend, das aber auch sehr häufig, im Schnitt sicher 1-2
Stunden am Tag. Ansonsten unternehme ich aber auch viel mit meiner Familie,
gehe gern ins Kino und mache seit einiger Zeit auch wieder mehr Sport.
In deinem Buch “Die Träume, die ich rief” geht
es um einen Mann, der sehr real wirkende Träume hat. Wie bist du auf die Idee
zu diesem Buch gekommen?
Wie man
unschwer erraten kann … tatsächlich im Schlaf (wenn es doch nur immer so wäre)!
Den genauen Inhalt des Traums kenne ich nicht mehr, ich weiß nur noch, dass
irgendetwas auf der Arbeit fürchterlich schieflief und es einen Riesen Ärger
gab. Nach dem Aufwachen musste ich erstmal eine Weile sortieren, was davon nun
echt war, und was nicht, denn dieser Traum kam mir unglaublich real vor. Dieses
Erlebnis verfolgte mich einige Tage, und ich erinnerte mich an meine Kindheit,
als ich Träume ähnlich intensiv erlebte – und es mir bisweilen gelang, sie zu
manipulieren oder zu steuern. Letztlich brauchte es nur noch ein wenig
Recherche über luzide Träume und die Idee für einen spannenden Plot, und schon
legte ich los!
Haben deine Bücher autobiografische Elemente
oder ist alles reine Fiktion?
Ich
begann meinen ersten Roman im Grunde vollständig autobiographisch mit der
Wehmut, wie enttäuscht ich doch bin, kein Schriftsteller geworden zu sein, denn
so gern ich las, wollte ich auch spannende Geschichten zu Papier bringen. Doch
nie war eine Idee dabei, die mich lange genug fesselte, um sie zu Ende zu
spinnen. „Woher nehmen, wenn nicht stehlen?“, fragte ich mich, und plötzlich
hatte ich das Schlagwort „Plagiat“ im Kopf (und das war damals sogar vor der
berühmten Guttenberg-Affäre).
Plötzlich
hatte ich einen Einfall, der mich nicht mehr losließ, und begann eine
Geschichte um mich herum zu konstruieren. Es floss noch viel von meiner eigenen
Persönlichkeit in Christopher, bis die Story schließlich eine Eigendynamik
entwickelte …
Woher nimmst du deine Inspiration zu einem
Buch?
Oft
sind es Beobachtungen im Alltag, die mir neue Impulse liefern. Da kann es schon
passieren, dass Leute von der Straße aufgrund ihres Aussehens oder Eigenarten
zu Figuren in meiner Geschichte werden. Gelegentlich fallen mir auch
alternative Verläufe oder Enden zu Filmen ein, die ich gerade schaue. Manchmal
habe ich das Gefühl, ich habe einen permanenten Sucher für so etwas aktiviert.
Wichtig ist mir, dass eine Idee originell ist und mich eine Weile zu fesseln
weiß. Dann bleibe ich auch dran und schaue, was daraus wird.
Welche Ratschläge würdest du anderen
angehenden Autoren geben?
Zunächst
würde ich raten: einfach schreiben. Die Leidenschaft für Literatur zeigt sich
meist schon beim Lesen. Man muss nicht übermäßig viel gelesen haben, aber ein
Fable für Sprache sollte man schon haben. Und wenn man glaubt, etwas zu sagen
zu haben, warum sollte man das nicht niederschreiben? Daran arbeiten, es
formen, sich selbst verbessern, weiterentwickeln, lernen … das braucht seine
Zeit, und ist ein notwendiger Prozess, den alle durchleben müssen. Ich bin
sogar der Meinung, dieser Lernprozess ist niemals abgeschlossen. Doch wenn du
dich berufen fühlst, warum fängst du nicht heute damit an?
Vielen Dank für das Interview.
Ich hoffe euch hat es gefallen. Weitere Informationen findet ihr auf der offiziellen Internetseite : https://wortereich.wordpress.com/
Wir wünschen euch einen schönen Tag und noch viel Spaß beim SadTember.
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Herr Walter